Typo als Arbeitsmittel eines Grafikers taugt für mehr als nur zur Informations­übermittlung.

Egal wo man hinkommt, sei es München oder New York oder eine andere Stadt dieser Erde, man wird mit geschriebener Informationen der unterschiedlichsten Art konfrontiert. Vieles davon ist gar nicht einmal für uns gedacht, sondern folgt einem scheinbar geheimen Code, den nur Spezialisten verstehen. Dies gilt gleichermaßen für die offizielle und inoffizielle Typo, wie sie z.B. an einem Zug zu finden ist. Was dort geschrieben steht wird damit für den Betrachter zur reinen Grafik, die oft nicht einmal ästhetischen Gesichtspunkten folgt. Es ist Informationsmüll, der unsere Wahrnehmungskanäle verstopft oder erfreut.

Manches öffentlich Geschriebene ist hingegen sehr wohl für uns gedacht, auch wenn wir es gar nicht wollen. Wir lesen automatisch die Schlagworte der Werbung, die Anweisungen und Zuordnungen im Verkehr, Straßenschilder und Preisauszeichnungen, Ortsnamen und Kennzeichnungen. Vielfach nehmen wir die zugrunde liegende Typo als solche gar nicht mehr wahr, wir ignorieren den Informationsgehalt, so er nicht in einem der seltenen Fälle tatsächlich eine Bedeutung für uns hat.

Dann gibt es noch die willkürlichen Zahlen- und Buchstabenkombinationen, denen von ihren Erschaffern eine rein symbolhafte oder visuelle Funktion gegeben wurde, deren typographische Bedeutung jedoch gegen Null tendiert. Warum muss ein Parkhaus seine Ebenen mit A-E kennzeichnen? Wären hier nicht auch Farben oder Piktogramme geeignet? Gibt es auch ein T-Shirt mit 41 oder 43? Hätte hier nicht ein rein grafisches Element die gleiche visuelle Funktion erfüllt?

Vielleicht muss man manchmal den eigenen Betrachtungspunkt ein wenig verschieben, um die ganz eigenwillige Ästhetik der Zeichen zu erkennen.

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BroschurTrashTypo

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